Ist Glück messbar?

Eckhart von Hirschhausen ist Arzt und Autor des Buches "Glück kommt selten allein". Lesen Sie hier seine Antwort auf die Frage "Ist Glück messbar?"

Drei Zugänge sind in der Glücksforschung üblich: der einfachste und häufigste ist Fragen. "Wie zufrieden sind sie mit ihrem Leben?" auf einer Skala von 1-10. Die beruhigende Botschaft: die meisten Menschen sehen sich selber über dem Durchschnitt, geben sich also mehr als 5 Punkte. Die schlechte Nachricht, die Deutschen tun sich schwer, als viertreichste Nation der Erde aus dem emotionalen Mittelfeld aufzusteigen. Der zweite Weg, Emotionen zu messen, ist über den Gesichtsausdruck: denn Glück sieht man jemandem an und wenn man Menschen Fotos oder Filme beurteilen lässt, sind sich die meisten Beobachter auch einig, ob sie es mit einem glücklichen oder unglücklichen Menschen zu tun haben. Der dritte Weg ist der aufwendigste: bildgebende Verfahren, denn in der Hochstimmungen sind bestimmte Hirnregionen aktiver als andere. Aber bei Schokolade sind andere Muster zu sehen als bei Musik oder Sex. Und beim Orgasmus, dem höchsten der Gefühle, wird es im Hirn dunkel. Fragebögen kommen situativ auch meist ungelegen, und auch der Gesichtsausdruck sollte nicht als einziges Kriterium beurteilt werden. Glück bleibt schwer objektiv zu messen, geschweige denn in eine Tablette zu pressen - zum Glück!

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