Hightech-Inspiration Qualle
Große Kinderaugen bestaunen einen Schwarm von Quallen, die mit ihren langen Tentakeln durch das Wasser treiben. Eine Forscherin in Tauchmontur, mit Neoprenanzug und Sauerstoffflaschen auf dem Rücken, schwimmt mit einer Unterwasserkamera den Quallen hinterher.
Was nach Meerestiefen klingt, spielt sich in Wirklichkeit in einem Wasser-Filmstudio in Berlin-Kreuzberg ab. Hier entsteht ein Kampagnenmotiv des Wissenschaftsjahres 2009 – Forschungsexpedition Deutschland.
Mini-Roboter imitieren Schwarmverhalten
Die Quallen sind jedoch kleine Roboter, so genannte AquaJellys der Esslinger Firma Festo. Wellenartig bewegen sich die acht Tentakel, die dem Vortrieb dienen. Im Inneren der Mini-Roboter befindet sich ein elektrischer Antrieb, der über Gelenke die Energie auf die Tentakel überträgt. Per Infrarotsignal können sich AquaJellys gegenseitig orten. Sie bewegen sich autonom, ohne zentrale Fernsteuerung und bilden einen Schwarm. Die Wissenschaftler von Festo verfolgen mit den AquaJellys das Ziel, das Schwarmverhalten von Lebewesen auf technische Prozesse zu übertragen.
Erster Einsatz im Schwimmbad
Fotograf Matthias Koslik setzte die Mini-Roboter und den Jungen für das Postermotiv in Szene. Der neunjährige Jan-Lukas, der keinerlei Tauchausbildung hatte, musste das Tauchen und den Druckausgleich zunächst üben: „Ich konnte Jan-Lukas immer nur zehn Sekunden lang fotografieren, bevor er wieder Luft aus der Sauerstoffflasche vom Taucher gereicht bekam. Das Shooting mit ihm ging aber schnell. Die umher treibenden AquaJellys abzulichten war viel schwieriger“, erklärt der Fotograf. Ein Team von speziellen Unterwasserbeleuchtern sorgte für das passende Licht. „Da wir ein warmes, sonniges Licht kreieren wollten, kam das meiste Licht von 6000 Watt-Scheinwerfern, die außerhalb des Beckens aufgestellt waren“, so Koslik, der für die Aufnahmen 14 Stunden unter Wasser verbrachte. Zwei Wissenschaftler betreuten das Shooting, da die AquaJellys bisher nur in Aquarien gestestet wurden.
Sehen Sie sich hier den Film zur Entstehung des Kampagnenmotivs an:
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